INITIATIVE

Wirtschaft hilft

Ziel der Initiative Wirtschaft hilft ist es, das Bewusstsein österreichischer Unternehmen für gemeinnütziges Engagement zu stärken und das Spendenaufkommen zugunsten heimischer Nonprofit-Organisationen zu steigern.

Rund 83% der Unternehmen in Österreich engagieren sich bereits in Form von Geld-, Sach- oder Zeitspenden.* Das klingt nach sehr viel, jedoch gibt es hier noch einiges an Potenzial und der Trend zum Unternehmensengagement zeigt weltweit ganz klar nach oben.

*Umfrage zum Spendenverhalten von Unternehmen im Auftrag des Fundraising Verbands mit Public Opinion, Institut für Sozialforschung, 2018.

Wirtschaft hilft-Awards

Über den Award

Als Höhepunkt der Initiative werden im Frühjahr die Wirtschaft hilft–Awards verliehen. Diese renommierte Auszeichnung wird an Unternehmen für herausragendes gesellschaftliches Engagement vergeben und prämiert die innovativsten und nachhaltigsten Spendenprojekte mit dem stärksten Social Impact.

Kategorien

Der Award wird in den vier Kategorien KMU, Großunternehmen, Corporate Volunteering und Langzeitkooperationen vergeben. Eine Expert*innen-Jury, bestehend aus Vertreter*innen des Nonprofit-Bereichs und CSR-Fachleuten entscheidet über die Vergabe.

Mediale Aufmerksamkeit

Intensive Presse- und Medienarbeit, die Kooperation mit dem Medienpartnern Kurier, profil, Die Presse und Art Quarterly sowie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen mit strategischen Partner*innen begleiten die Initiative Wirtschaft hilft und alle Teilnehmer-Organisationen.

Das waren die Wirtschaft hilft!-Awards 2023

Stöbern Sie hier durch die Fotos vom 21. Juni 2023 und tauchen Sie in die Award-Verleihung ein!

Aktion "Wirtschaft hilft!" Awards 2023

COMMITED GIVING

Trend bei Unternehmensspenden

Dem Ansatz „Committed Giving“ bzw. „Freiwillige Spendenzusage“ folgen schon viele Unternehmen, indem sie sich freiwillig verpflichten, regelmäßig 1% oder mehr ihres Betriebsergebnisses für gemeinnützige Zwecke zu spenden.

Einen fixen Teil von Gewinn, Betriebsergebnis oder Gehalt zugunsten gemeinnütziger Nonprofit-Organisationen zu spenden, verbindet unternehmerisches Denken und Verantwortung mit dem Ziel, nachhaltig die Zivilgesellschaft zu stärken.

➡️ Mehr dazu hier.

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Corporate Volunteering

Im Bereich der Zeitspenden nehmen auch Unternehmen vermehrt ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und setzen sich unter anderem in Form des sogenannten Corporate Volunteering für den guten Zweck ein. Unternehmen engagieren sich über ihre Mitarbeiter*innen, die – meist innerhalb ihrer Arbeitszeit – ihre Zeit oder ihr Know-how einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung stellen.

In Österreich engagieren sich zwar rund 36 % der Unternehmen im Rahmen von Corporate Volunteering Projekten, allerdings besteht noch viel Potenzial. Der Fundraising Verband Austria möchte im Rahmen der Initiative Zeitspenden sowohl Unternehmen als auch NPOs animieren, verstärkt die Zeitspende als Form der Unternehmenskooperation strategisch zu nutzen, denn die positiven Effekte auf alle Beteiligten sind beachtlich. Erfahren Sie hier, wie Sie mit Corporate Volunteering eine Win-Win-Situation schaffen.

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So gelingt Ihr Corporate Volunteering Projekt

Damit Sie in Ihrer gemeinnützigen Organisation bereit sind, mit einem Unternehmen ein Corporate Volunteering Projekt zu starten, ist es wichtig, für geeignete Rahmenbedingungen zu sorgen. Idealerweise haben Sie in Ihrer Organisation eine Ansprechperson (FreiwilligenkoordinatorInnen) für Aktivitäten rund um die Einbindung von Freiwilligen, die das Projekt begleiten kann.
Noch vor den Gesprächen mit dem Unternehmen sollten Sie sich intern einen Überblick verschaffen, in welchen Projekten ein erhöhter Bedarf am Freiwilligen besteht und welches Anforderungsprofil benötigt wird. Auch sollten Sie unbedingt abklären, welche Vorbereitungen von Seiten der Freiwilligen aus den Unternehmen notwendig und ob eine Einarbeitungsphase sinnvoll ist.

In der Planung

  • Erarbeiten Sie ein klares Bild davon, was beim Corporate Volunteering Einsatz passieren wird und definieren Sie dazu messbare Ziele sowie benötigte Ressourcen.
  • Legen Sie einen Zeit- und Projektplan fest und beziehen Sie dabei die involvierten ProjektleiterInnen und MitarbeiterInnen Ihrer Organisation mit ein.
  • Setzen gemeinsam Meilensteine und definieren Sie, wie Sie mit Ihrem Unternehmenspartner kommunizieren werden.
  • Klären Sie mit Ihrem Partnerunternehmen die Verteilung von Aufgaben und Verantwortung.
  • Denken Sie langfristig! – Wie wirkt sich die Kooperation heute auf zukünftige Aktivitäten Ihrer Organisation aus?
  • Schaffen Sie gegenseitiges Vertrauen, indem Sie den/die Corporate Volunteering ManagerIn vorab einladen, die Abläufe in Ihrer Organisation kennen zu lernen.
  • Konzentrieren Sie sich in der Planung auf die gemeinsamen Ziele des Corporate Volunteering Einsatzes und nicht auf mögliche Folgeprojekte.

In der Vorbereitung

  • Klären Sie ab, welche Erwartungen Sie und Ihre Organisation an diese Kooperation haben und welche Ziele Sie verfolgen.
  • Stellen Sie vorab fest, welche Art der Hilfe Sie benötigen (Arbeitskraft oder Fachwissen) und ob das Engagement einmalig sein soll oder über einen längeren Zeitraum.
  • Klären Sie auch ab, welche Beweggründe Ihr Unternehmenspartner mit dem Corporate Volunteering Projekt hat, was sich dieser von einem solchen Projekt erwartet und welche konkreten Ziele verfolgt werden.
  • Definieren Sie, welche Ressourcen in eine Kooperation eingebracht werden können. (MitarbeiterInnen, Infrastruktur, Kommunikation, etc.)
  • Klären Sie ab, welche formalen Voraussetzungen für die Freiwilligen gelten, um am Projekt teilnehmen zu können.
  • Erstellen Sie eventuell eine Stellenbeschreibung, in der Sie die Tätigkeiten der Freiwilligen beschreiben und diese vom Aufgabenbereich Ihrer eigenen MitarbeiterInnen abgrenzen.
  • Orientieren Sie Ihr Projekt so nah am Kerngeschäft Ihres Unternehmenspartners wie möglich. So zeigen Sie Wertschätzung für die Kompetenz des Unternehmens, fördern das Engagement der Freiwilligen und sichern ein dauerhaftes Engagement des Unternehmens.

In der Umsetzung

  • Führen Sie einen regelmäßigen offenen Dialog mit Ihrem Partnerunternehmen, auf allen Ebenen.
  • Stellen Sie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sicher, indem Sie Entscheidungen gemeinschaftlich mit Ihren PartnerInnen treffen.
  • Binden Sie den Vorstand bzw. die Geschäftsleitung aktiv ein und sichern Sie sich deren Unterstützung und Mitarbeit.
  • Integrieren und begleiten Sie die Freiwilligen gemeinsam mit dem/der Corporate Volunteering Verantwortlichen des Unternehmens in der Vorbereitung und in der Umsetzung und evaluieren Sie gemeinsam mit Ihnen den Freiwilligeneinsatz.
  • Sichern Sie eine konsistente und regelmäßige Kommunikation von „Success Stories“, intern wie extern.

Wenn sich MitarbeiterInnen eines Unternehmens sich innerhalb ihrer Arbeitszeit freiwillig in einer gemeinnützigen Organisation bzw. NPO engagieren, lernen sie ein neues Umfeld kennen, gehen einer für sie neuen Tätigkeit nach und entwickeln so zwangsläufig neue Kompetenzen oder schärfen diejenigen, die bereits in ihnen schlummern. Unternehmen die sich dessen bewusst sind, bieten ihren MitarbeiterInnen Hilfestellung bei der Auswahl des richtigen Projekts, um den gewünschten Effekt in der Weiterentwicklung von Kompetenzen zu erzielen.

Gemeinsam mit respACT hat der Fundraising Verband fünf Schritte identifiziert, die bei einem strategischen Ansatz in der Kompetenzentwicklung hilfreich sind:

  • Setzen Sie sich mit Ihren MitarbeiterInnen zusammen und diskutieren bzw. erheben Sie, welche Kompetenzen geschärft, weiterentwickelt oder erworben werden sollen. Nutzen Sie dabei den Kompetenz Atlas1 und identifizieren Sie maximal 5 Kompetenzen, damit die gesetzen Maßnahmen nicht verwässert werden und der Kompetenzerwerb noch nachvollziehbar bleibt.
  • Suchen Sie gemeinsam mit Ihren MitarbeiterInnen eine geeignete NPO aus, die den Interessen der MitarbeiterInnen entspricht. Das sichert eine hohe Motivation, die wesentlich zu einem Erfolg in der MitarbeiterInnenentwicklung notwendig ist.
  • Identifizierien Sie gemeinsam mit der NPO eine Tätigkeit, die die Kompetenzen widerspiegelt, die weiterentwickelt werden sollen und vereinbaren Sie, wie die Einbindung des Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin erfolgen soll. Unter Umständen ist es vorteilhaft, die MitarbeiterInnen über mehrere Tage oder auch darüber hinaus, in der NPO tätig sein zu lassen.
  • Begleiten Sie Ihre MitarbeiterInnen auch während des Einsatzes in der NPO in regelmäßigen Evaluationsgesprächen.
  • Nach dem Einsatz empfielt sich ein gemeinsames Gespräch mit den MitarbeiterInnen, den FreiwilligenkoordinatorInnen der NPO und einer VertreterIn des Unternehmens, in dem mittels des Freiwilligennachweises die erworbenen Kompetenzen nachgewiesen und dokumentiert werden.

[1] KODE-Kompetenzatlas nach John Erpenbeck und Volker Heyse, (abgerufen von der Webseite der FH der WKW am 31.1.2018, 10:36 Uhr)

Beispiele aus der Praxis

Das Engagement von Unternehmen hinsichtlich Corporate Volunteering kann ganz unterschiedlich gestaltet sein. Nachfolgend finden sich unterschiedliche Beispiele:

Einmalige Teamaktivitäten

  • UNITO Versandhandelsgruppe: Die UNITO Versandhandelsgruppe, die unter anderem Otto und Quelle vertritt, organisierte 2015 das Projekt Leuchtturm in Zusammenarbeit mit der Caritas. 62 Mitarbeiter hatten dadurch die Chance sieben verschiedene Caritas Einrichtungen zu besuchen um fleißig bei deren Alltag anzupacken. Die Aktivitäten waren unterschiedlichster Art, mal in der Altenpflege, Erziehung, oder Behindertenbetreuung angesiedelt. Der Geschäftsführer betonte dabei die Wichtigkeit solcher sozialen Handlungen, da sie das Team auch wieder im Büro weiter zusammenwachsen lassen.
  • dm Drogeriemarkt: Corporate Volunteering ist auch im dm Drogeriemarkt nichts Neues mehr. Seit 2011 organisiert er schon jährlich den „mehr vom leben tag“. Anlässlich des 40. Jubiläums, startete dm 2016 jedoch eine weitere Initiative. Im Rahmen der Initiative {miteinander} hat dm sein Corporate Volunteering ergänzt um Mitarbeitern auch die Möglichkeit zu geben, soziale Projekte bei dm zu bewerben. Diese werden dann ausgewählt werden unterstützt zu werden, indem dm seinen Angestellten einen weiteren Urlaubstag bietet, damit sie bei dem ausgewählten Projekt mithelfen können.
  • „Verantwortung Zeigen! Engagementtag“:  Jährlich im Juni findet der Verantwortung zeigen! Engagementtag jeweils in Kärnten und der Steiermark statt. In diesem Rahmen stellen viele Teams aus Unternehmen ihre Zeit und Arbeitskraft in den Dienst der guten Sache und unterstützen landesweit soziale Einrichtungen in ihren Anliegen. Weit über tausend Menschen sind jährlich unmittelbar Nutznießer dieser Ergebnisse, die abends bei der gemeinsamen After Work Party gebührend gefeiert werden. www.verantwortung-zeigen.at

Regelmäßige Freistellung von MitarbeiterInnen 

  • Erste BankMit ihrer Time Bank hat die Erste Bank 2015 ein innovatives Projekt entwickelt, die der Belastung der Flüchtlingskrise entgegenwirkt und gleichzeitig ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bietet sich gesellschaftlich zu engagieren. Sie bringt den Angestellten die verschiedenen Initiativen nahe und ermutigt sie sich sozial einzubringen und ihre Arbeitszeit dafür zu spenden. Die Erste Bank wurde auch selbst sozial aktiv und öffnete ihren Campus für Geflüchtete, um ihnen eine Unterkunft zu bieten, während sie von Erste Bank Mitarbeitern betreut wurden. Auch 2016 schickte die Bank einige ihrer Angestellten nach Kroatien um im SOS Kinderdorf mit anzugreifen.
  • Telekom AustriaDie österreichische Telekom stellt seit 2014 im Rahmen des Projekts „cook2help“ ihre Mitarbeiter frei um hilfsbedürftigen Menschen, im Sinne des Corporate Volunteerings ein warmes Essen zuzubereiten. Auch zuvor bemühte sich die Telekom Austria darum, ihren Mitarbeiter ehrenamtliche Tätigkeiten nahezubringen. Schon seit 2011 engagiert sich A1 im sozialen Umfeld und macht mit Hilfe seiner Mitarbeiter die Internetnutzung in der Aktion „Internet für Alle“ zugänglich.
  • Mondi: In Österreich besteht seit einigen Jahren im Rahmen der Initiative „Integration durch Bildung“ eine enge Zusammenarbeit zwischen Mondi und der Caritas. In vier „Lerncafés“ erhalten Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Lernhilfe, um ihre zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen: Bis heute haben hier 284 junge Menschen aus über 20 Nationen diese Hilfe in Anspruch genommen. Die Projekt-Standorte liegen dabei jeweils in der Nähe von Mondi-Standorten und geben Mitarbeitern die Möglichkeit, sich auch persönlich zu engagieren.
  • HenkelIm Unternehmen Henkel Österreich, wird soziales Engagement schon lange großgeschrieben. So sehr, dass sich Henkel nun darum bemüht hat, die ehrenamtlichen Erfahrungen seiner Mitarbeiter auf einer Online-Plattform zu teilen. Dies zeigt wie sehr Henkel sich darum bemüht, seine Mitarbeiter auch im sozialen Bereich Erfahrungen sammeln zu lassen. Im Jahr 2014 hat Henkel CEE in Österreich 13 Corporate Volunteering Projekte mit insgesamt 35.200 Euro unterstützt. 

Pro Bono Leistungen von Unternehmen für NGOs

  • Gugler Restplatzdruckbörse:  Im Jahr 2014 stand NPOs das kostenlose Service einer Restdruckplatzbörse der Firma gugler* zur Verfügung. Bleibt bei Druckaufträgen eine Fläche auf dem Druckbogen frei, so werden die NPOs per Mail verständigt. Wer als erstes zuschlägt und die Druckdaten übermittelt, dessen Druckwerke werden kostenfrei mitproduziert. So wird Papier-Abfall verringert und umweltfreundliche und hochwertige Drucke für NPOs werden erzeugt.
  • VZ! Nachtschicht„: In der Nachtschicht stellen Fachleute aus Betrieben sechs Stunden lang ihr Knowhow gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung und bearbeiten eine Nacht lang konkrete Aufgabenstellungen aus verschiedenen Managementbereichen. So haben die Marketingprofis von Dr. Oetker für die Tagesstätte „Vier Jahreszeiten“ Folder neu gestaltet und die Homepage überarbeitet.
    Das Format der Nachtschicht entstammt dem niederländischen Vorbild „8 Hours Overtime for a good Cause“ und wurde von UPJ in Berlin 2014 erstmals in den deutschen Sprachraum übertragen. Von dort hat Verantwortung zeigen! die Idee in den Süden Österreichs gebracht.
  • Wiener Nachtschicht: Auch in Wien wurde das Nachtschicht Konzept 2016 erfolgreich umgesetzt. Bei der „langen Nacht der Kompetenzspende“ wurde sich ebenfalls 6 Stunden lang ausgetauscht, um Non-Profit Organisationen mit wichtigem Know how auszustatten. Die positive Resonanz der 40 Teilnehmer motiviert den Veranstalter für Mitarbeiterengagement „convo“, dazu die Nachschicht regelmäßig zu organisieren.

Unser Veranstaltungsangebot für Sie!

Freuen Sie sich auf viele spannende Vernetzungstreffen, Seminare, Webinare und andere Veranstaltungen!

Spendenguide für Unternehmen

In der Vergangenheit war der „Spendenguide für Unternehmen“ das Hauptinstrument von Wirtschaft hilft. Die Produktion des Druckwerks wurde mit dem Jahr 2020 eingestellt, 2022 wurde die Initiative zum letzten Mal als Mitgliedsinitiative durchgeführt. Aktuell sind die Medienkooperationen pausiert.

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SpendenGuide_2020

 Alle anderen Spendenguides finden Sie hier.

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Barbara Brenn-Struckhof

Projektleitung Wirtschaft hilft & Zeitspenden

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