Wien, 20.05.2025 – Rund 45 Mio. Ꞓ an privaten Mitteln werden in Österreich pro Jahr für die Förderung von Kunst und Kultur gespendet. Der Finanzierungsbedarf in der Kulturszene hat angesichts der Teuerungswelle der vergangenen Jahre deutlich zugenommen. Für 83% aller Kulturbetriebe sind private Mittel mittlerweile unverzichtbar, neben öffentlichen Subventionen. Um die beispielgebenden und erfolgreichen Spenden-Kampagnen aus der Kulturszene vor den Vorhang zu holen, hat der Fundraising Verband Austria zum vierten Mal die Österreichischen Kulturfundraising-Awards in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport und mit Unterstützung von BDO Austria und KURIER vergeben. Im Rahmen einer feierlichen Gala in der Diplomatischen Akademie Wien wurden radio klassik Stephansdom, das Stadttheater Klagenfurt und die Plattform kulturspenden.at am 20. Mai mit den Awards in drei Kategorien prämiert.
„Neben Sponsoring-Partnerschaften greifen erfolgreiche Kulturbetriebe heute auf methodisch vielfältige Fundraising-Kampagnen zurück, um privates Engagement anzuregen. Dazu zählen etwa Fördermitgliedschaften und Freundeskreise, Benefizveranstaltungen, Direct Mails, Crowdfunding oder die Zusammenarbeit mit Philanthrop*innen, Stiftungen und Unternehmen“, gibt Ruth Williams, Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria, Einblick. Bis 7. Mai hat der Fundraising Verband Austria die erfolgreichsten und innovativsten Fundraising-Kampagnen des vergangenen Jahres aus Kunst und Kultur gesucht. Am 20. Mai wurden die herausragendsten Projekte im Rahmen der 11. Kulturfachtagung in der Diplomatischen Akademie Wien mit den Kulturfundraising-Awards 2025 ausgezeichnet.
„Retten Sie radio klassik Stephansdom“ beste Fundraising-Aktion
Nach dem plötzlichen Ende der Finanzierung durch den Hauptförderer war radio klassik Stephansdom in einer finanziellen Notsituation. Um das Aus für den traditionsreichen Sender zu verhindern, wurde gemeinsam mit der Agentur Rejoice for you – Agentur für Potenzialentfaltung innerhalb kürzester Zeit, eine schlüssige, emotional wirksame und hochprofessionelle Fundraisingkampagne unter dem Titel „Retten Sie radio klassik Stephansdom. Mit 1 Euro pro Tag“ konzipiert – eine Kampagne, die im gesamten deutschsprachigen Raum ihresgleichen sucht. „Die Aktion emotionalisierte mit einer klaren Botschaft und der Unterstützung prominenter Testimonials aus Kultur und Gesellschaft. Direct Mailings, Printbeilagen sowie Online-Kampagnen und gezielte Spendentage unterstützten die Radiospots wirkungsvoll. Das Ergebnis – über 730.000 Euro an Spenden – spricht für sich“, hieß es in der Jurybegründung bei der Verleihung des Awards für die beste Fundraising-Aktion des Jahres an radio klassik Stephansdom, dessen Geschäftsführer, Mag. Roman Gerner, hervorhob: „Es wäre aus gewesen. Das ist sicher. Unsere große Spendenkampagne ‚Retten Sie radio klassik Stephansdom‘ hat den Weiterbestand des österreichischen Klassiksenders radio klassik Stephansdom für das Jahr 2025 gesichert. Ein riesiges DANKE an unsere Spenderinnen und Spender und an ‚Rejoice for you – Agentur für Potenzialentfaltung‘, die uns seit Beginn im Fundraising maßgeblich unterstützt. Wir sind jetzt auch weiterhin von Jahr zu Jahr ausschließlich auf Spenden angewiesen und bitten deshalb um großzügige Unterstützung!“
Stadttheater Klagenfurt & Volksbank Kärnten für beste Partnerschaft prämiert
Der Award für die beste Unternehmens-Partnerschaft des Jahres ging in diesem Jahr nach Kärnten an das Stadttheater Klagenfurt und die Volksbank Kärnten eG für ihr zukunftsweisendes Modell kulturellen Sponsorings mit gesellschaftlicher Wirkung. Die Kooperation ermöglicht allen unter 27-Jährigen kostenlosen Zugang zu den Vorstellungen des Stadttheaters Klagenfurt, und damit weit mehr als einen Theaterbesuch: Sie senkt reale Zugangshürden, erreicht neue Zielgruppen und fördert kulturelle Teilhabe unabhängig von Herkunft oder Einkommen. „Die Initiative ist damit ein kraftvolles Bekenntnis zu sozialer Verantwortung und kultureller Bildung“, betonte die Jury. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Vereinbarung bereits mehrfach budgetär erweitert. Matthias Walter, Geschäftsführender Kaufmännischer Direktor Stadttheater Klagenfurt, nahm den Preis mit folgenden Worten entgegen: „Diese Auszeichnung freut uns ganz besonders, weil sie zeigt, wieviel Potential im partnerschaftlichen Denken liegt. Gemeinsam mit der Volksbank Kärnten eG ist es uns gelungen, ein Projekt zu verwirklichen, das jungen Menschen die kulturelle Teilhabe ermöglicht – unabhängig von finanziellen Möglichkeiten. Genau solche Allianzen braucht es, um den gesellschaftlichen Wert von Kunst und Kultur langfristig zu sichern.“ Dir. Heinz Strohmayer, Leiter Vertriebsmanagement, Marketing und Kommunikation Volksbank Kärnten eG, gab Einblick in die Hintergründe der Partnerschaft: „Die Volksbank Kärnten ist die älteste Genossenschaftsbank in Österreich. Im Sinne unseres Gründungsauftrags unterstützen wir Projekte, die die Entwicklung unserer Region und Gesellschaft fördern. Mit der Kooperation ‚Jugend trifft Kultur‘ übernehmen wir soziale Verantwortung, Besonders für junge Leute sind Kunst und Kultur wichtige Bestandteile einer positiven Persönlichkeitsentwicklung.“
Small but smART-Award für kulturspenden.at
Im Zuge der Öffnung der Spendenabsetzbarkeit 2024 für alle gemeinnützigen Zwecke, hat auch der gemeinnützige Kultursektor umfassenden Zugang zu diesem Steuervorteil für Spendende erhalten. Mit der Plattform kulturspenden.at hat die Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ) genau zum richtigen Zeitpunkt eine smarte, nachhaltige und technisch ausgereifte Lösung für die einfache und rechtssichere Abwicklung von Spenden geschaffen und erhielt dafür den Award „Small but smART“ für die beste Fundraising-Aktion einer kleinen Kulturinitiative. „kulturspenden.at wurde aus der Praxis für die Praxis entwickelt – mit dem klaren Fokus auf kleine und mittlere Kulturbetriebe ohne eigene IT-Strukturen. Niedrige Gebühren, einfache Integration und keine Registrierungskosten ermöglichen niederschwellige Beteiligung. Spendenannahme, Belegerstellung, Finanzamtsmeldung – alles automatisiert, datenschutzkonform und verlässlich und damit technisch am Puls der Zeit“, so die Begründung der Jury. Auch Thomas Diesenreiter, Geschäftsführung KUPF OÖ – Kulturplattform Oberösterreich, unterstrich den innovativen Service-Ansatz der Plattform: „Die gesamte Vielfalt der österreichischen Kulturszene kann von kulturspenden.at profitieren, durch einfache Spendenannahme und günstige Gebühren. Gerade kleine, ehrenamtlich geführte Kultureinrichtungen haben wenig Ressourcen für Spendensammlungen, unsere Spendenplattform soll dabei unterstützen!“
Pressefotos:
Fotos (c) Ludwig Schedl
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Rückfragehinweis:
Dr. Andreas Anker, Presse Fundraising Verband Austria
M: 0676 421 47 06, E: presse@fundraising.at