Face-to-Face-Fundraising global optimieren

Warum funktioniert Face-to-Face-Fundraising in so unterschiedlichen Ländern wie Indonesien, Deutschland und Mexiko nach einem nahezu identischen Muster? Und ist das ein Vorteil – oder eine Wachstumsbremse? Erfahren Sie, welche Chancen und Risiken die weltweite Standardisierung mit sich bringt und warum es jetzt an der Zeit ist, mutig neue Wege zu gehen. Von Emily Bracken

Die universelle Sprache des Face-to-Face-Fundraisings

Kommunikation funktioniert in jeder Kultur anders. Ob beim Feedbackgeben, beim Präsentieren von Ideen oder beim Argumentieren – es gibt große Unterschiede, welche Ausdrucksweisen als angemessen gelten.

Doch während diese Vielfalt in der Kommunikation weltweit enorm ist, zeigt sich das Face-to-Face-(F2F)-Fundraising erstaunlich einheitlich. Ob in Indonesien, Deutschland, Mexiko oder Japan – die Art, wie Teams geführt, Ergebnisse gemessen, Fundraiser*innen rekrutiert und motiviert oder Spender*innen angesprochen werden, folgt überall einem vertrauten Muster.

Als jemand, der mit Fundraiser*innen in unterschiedlichen Ländern und Fundraising-Bereichen arbeitet, fasziniert mich diese universelle „Sprache“ des Individual Giving immer wieder. Ein Gespräch über F2F mit jemandem aus einer völlig anderen Kultur kann sich anfühlen, als würde man mit einer langjährigen Kollegin sprechen – sofort finden sich gemeinsame Themen wie No-Show-Raten, Spender*innenbindung oder der Versandzeitpunkt von Willkommensnachrichten.

Diese globale Einheitlichkeit birgt große Chancen – aber auch Risiken.

Die Chance: Optimierung im großen Stil

Die gemeinsame Expertise und die universelle Sprache des F2F-Fundraisings ermöglichen es, Innovationen schnell zu skalieren. Eine Methode, die in einem Markt nachweislich funktioniert, lässt sich mit vergleichsweise wenig Aufwand in anderen Märkten testen und anwenden. Das eröffnet enormes Potenzial für Wachstum und Effizienzsteigerung – vorausgesetzt, Organisationen und Märkte arbeiten eng zusammen und teilen ihr Wissen.

Das Risiko: Der Status quo als Bremse

Doch Standardisierung kann auch gefährlich sein. Wenn eine Vorgehensweise einmal als „Best Practice“ gilt, entsteht schnell die Annahme, dass es keine bessere Alternative gibt. Das kann zu einer Art Tunnelblick führen – mehr Fundraiser*innen einstellen, das gleiche Skript verwenden, einfach weitermachen wie bisher.

Doch in einem sich rasch wandelnden Fundraising-Umfeld reicht das nicht aus, um effizient und erfolgreich zu bleiben. Wer am Status quo festhält, riskiert, den Anschluss zu verlieren.

Warum Face-to-Face-Fundraising jetzt wichtiger ist denn je

In einer zunehmend herausfordernden Finanzierungslandschaft bleibt F2F eine tragende Säule für viele Organisationen. Es ist einer der wenigen Kanäle, mit denen sich nach wie vor eine große Zahl an langfristig engagierten Spender*innen gewinnen lässt. Angesichts sinkender Spendenloyalität, veränderten Spenderverhaltens und eines wachsenden Wettbewerbs um Aufmerksamkeit ist das wichtiger denn je.

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